Fortbildung “Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der Migrationsgesellschaft. Haltung und Handlungsstrategien für die Jugendbildungsarbeit entwickeln”

Datum: 4. und 5. Dezember 2018 
Ort: Berlin

Foto: Empowered by Democracy

Das Projekt “Empowered by Democracy” lädt junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrungen ein, sich in Seminaren und Workshops mit Fragen des Zusammenlebens in der Demokratie auseinanderzusetzen. In diesen oftmals von hoher Diversität geprägten Lernräumen sind politische Bildner*innen zum Teil mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, mit diskriminierenden Äußerungen oder Handlungen konfrontiert. Der Umgang damit stellt hohe Anforderungen an sie, besonders wenn Diskriminierende selbst von Diskriminierung betroffen ist. Ziel der Fortbildung war es, politische Bildner*innen für (Mehrfach-)Diskriminierungen zu sensibilisieren und pädagogische Handlungsstrategien kennenzulernen und zu diskutieren.

Dr. Susanne Offen (Bildungsforscherin an der Leuphana Universität Lüneburg, freiberufliche politische Bildnerin) stellte zunächst den intersektionalen Ansatz vor, der sich besonders zum Verständnis von Mehrfachdiskriminierungen und der Verschränkung verschiedener Diskriminierungsformen eignet. In praxisorientierten Vertiefungsworkshops wurden die als besonders herausfor­dernd benannten Ungleichheitsideologien Rassismus, Sexismus und Antisemitismus behandelt. Carl Chung (Koordinator Politische Bildung beim Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e. V., zuvor langjähriger Leiter des Mobilen Beratungsteams Berlin)  fokussierte in seinem Workshop das biologistische Konstrukt „Menschenrasse“ als Kern rassistischer Denkfiguren und diskutierte Methoden zu seiner Dekonstruktion in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen. Dr. Susanne Offen diskutierte in ihrem Workshop zum Thema Sexismus die Methoden „Step by Step“ und „Aufwachen im anderen Geschlecht“ mit den Teilnehmenden. Dr. Olaf Kistenmacher (freier Wissenschaftler, Autor und Pädagoge) erläuterte verschiedene Erscheinungsformen des Antisemitismus und zeigte Anknüpfungspunkte auf für eine politische Bildungsarbeit in der Migrationsgesellschaft auf der Höhe der Zeit.

Programm Fortbildung Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der Migrationsgesellschaft